Am Himmelfahrtstag wird in Aachen alljährlich der Karlspreis verliehen. Die offizielle Sprachregelung für diesen Preis lautet: … „wird Persönlichkeiten verliehen, die sich um Europa und die europäische Einigung verdient gemacht haben …“.

Als Alternative dazu gab es diesmal eine Solidaritätsveranstaltung für die Freilassung von Julian Assange – auch um die Verlogenheit des „Karlspreises“ zu zeigen – die neben anderen Gruppen auch von der Freien Linken Aachen mitorganisiert wurde.

„Free Assange“ statt „Selbstbeweihräucherung“ beim Karlspreis!

Dieser Tag der „Karlspreis-Verleihung“ ist tatsächlich auch immer DAS Ereignis, an dem sich „Europa“ (und Aachens ‚Hautevolee‘) selber als ‚Gutmenschen‘ zu präsentieren versuchen.

Die Preisträgerinnen 2022 sind drei Frauen aus Belarus:

Maria Kalesnikava, Swetlana Tichanowskaja und Veronica Tsepkalo. Alle drei sind mutige, ehrenwerte und politische Kämpferinnen gegen ihren repressiven Heimatstaat . Völlig unabhängig von einer genauen Analyse ihrer (geopolitischen) Funktion, wären diese Frauen jedenfalls sicher kein Anlass zu Protest seitens der #Free Assange-Bewegung gewesen.
Ganz anders ist aber deren Auszeichnung seitens des Karlspreisdirektoriums zu bewerten: nämlich als politische Kritik an einem ‚BÖSEN FREMDEN Staat‘.
Dass dabei der schwärende Skandal im eigenen, europäischen Auge (London) einfach übersehen wird, ist sicher ‚purer Zufall‘.

Die #FreeAssange Solidaritätsveranstaltung versucht ein Gegengewicht herzustellen!

Das Aachener Bündnis #FreeAssange hatte deshalb – parallel zu der o.g. Karlspreisverleihung – eine Solidaritätsveranstaltung für DEN Mann organisiert, der von DIESEM ‚guten‘ Europa seit über 12 Jahren mal im Knast, mal in einer Botschaft festgesetzt und dann wieder im Knast gehalten wird – und der ganz aktuell an die USA ausgeliefert werden soll.

Dort wartet zwar keine Todesstrafe auf ihn – aber dafür 175 Jahre (sic!) US-Knast!

  • Zu dem ersten Teil der Parallelveranstaltung waren etwa 120 TeilnehmerInnen erschienen. Darunter eine Gruppe aus Köln mit einem sehr großen Transparent. Zusammen mit den Besuchern der Cafes um „den Hof“ ergab das eine wunderbar angemessene Atmosphäre für die Veranstaltung. Dort berichtete Deepa Driver über die Situation von Julian Assange. Als Vertreterin der (juristischen) „Assange-Unterstützungsgruppe“ war sie extra aus London nach Aachen gekommen ! Neben ihrer politischen Analyse wies sie ganz praktisch darauf hin, dass Julian sich immer über „Briefe auf Papier“ freut, weil er digitale Mails nicht erhalten dürfe!
  • Mittags wurde die Veranstaltung für eine Stunde unterbrochen, um Zeit zu bieten, die paar Schritte zum Markt zu gehen und dort die #Free Assange-Solidarität der dortigen Prominenz zu zeigen.
    Da am Markt auch die (kriegerische) grüne Außenministerin Baerbock kurzzeitig auftrat, waren empörte Rufe vorprogrammiert. Zudem hatte Frau Baerbock ja noch kurz vor der Bundestagswahl im letzten September groß versprochen, sich für die Freilassung von Assange einzusetzen. Seit sie Ministerin ist, war von diesem Versprechen nichts mehr zu bemerken!
  • Nach der „Protestpause“ kamen die meisten zurück. Es versammelten sich erneut ca. 100 Menschen und die Kundgebung wurde fortgesetzt. Sehr informativ war dabei noch ein Beitrag des Aachener MdB der LINKEN, Andrej Hunko, der auch Mitglied des Europarats ist, und viele Hintergrundinformationen zu der Rechtssituation von Assange geben konnte.

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